Soziales
Transgender Personen sind arme Hunde.
So sagen viele: Sie werden gemieden, angepöbelt, unterziehen sich furchtbaren medizinischen Behandlungen, müssen in High Heels durch die Gegend wanken und am Schluss sind sie doch arbeitslos und verkommen in Wahn und Depressionen gehüllt allein zu Hause.
Ja, es gibt diese Menschen.
Aber es gibt auch andere. In den letzten zehn Jahren ist der Anteil derer, die auf der Straße, im Freundeskreis und in ihren Familien gar keine schlechten Erfahrungen machen mussten gewaltig gestiegen. Schon mehr als ein Drittel kann den Arbeitsplatz auch im Geschlechtswechsel behalten. Von Selbstmorden aufgrund der Geschlechtsidentität, wie sie vor zwanzig Jahren immer wieder auftraten, haben wir seit Jahren nichts mehr gehört.
Die soziale Situation hat sich verbessert. Neue Antidiskriminierungsgesetze schützen am Arbeitsplatz genau so wie die gestiegene Sensibilität für destruktives Mobbing und vielfältige MitarbeiterInnenteams. Ehen werden beim Geschlechtswechsel eines Partners nicht mehr annulliert. Und auch Jugendämter, die vormals im Bereich ihrer Möglichkeiten den Kontakt zwischen TGs und ihren Kinder unterbunden haben, als gelte es diese vor einer ansteckenden Krankheit zu schützen, denken um.
Transgender Personen sind arme Hunde. So sagen viele.
Aber es stimmt – zum Glück - nur mehr für ein paar wenige.