Eine bessere Behandlung für TS!

Das Salzburger Konsensustreffen, 12. bis 13. November 2004

Am 12. und 13. November 2004 fand in Salzburg die "Fachtagung zur Behandlung von Transsexuellen in Österreich" statt. Vorrangiges Ziel war die Diskussion und mögliche Anpassungen der "Empfehlungen für den Behandlungsprozess von Transsexuellen in Österreich" aus dem Jahr 1997. Die Empfehlungen regeln die Diagnose, Therapie und die Indikationsstellung für Hormontherapie und geschlechtsangleichende Operationen Transsexueller

Zu der als "Konsensustreffen" angekündigten Veranstaltung waren Experten aus den Bereichen der Gerichtsmedizin, der Psychotherapie, Psychologie und Psychiatrie sowie der Endokrinologie und Chirurge geladen.

TransX wurde im Juni eingeladen, als Selbsthilfegruppe ein Statement einzubringen und zu den Vorschlägen der verschiedenen Disziplinen Stellung zu beziehen. Nach einem Brainstorming im Vorstand wurden die ursprünglichen Ideen im TransMänner-Treffen und bei einem TransX-Abend diskutiert, ergänzt und angepasst. Insgesamt waren etwa 60 Personen in den Diskussionsprozess involviert.

Im September lag unser Papier "TransX-Empfehlungen für den Behandlungsprozess von Transsexuellen" vor. Es gibt auf vier Seiten die wesentlichen, von allen Beteiligten unterstützen Forderungen zur Anpassung der "Empfehlungen" wieder.

TransX Empfehlungen
für den Behandlungsprozess von Transsexuellen.

Etwa einen Monat vor dem Treffen wurden nach TransX auch Vertreter von Selbsthilfegruppen der Bundesländer eingeladen. Da wir - mit einer Ausnahme - von den Facharbeitskreisen ausgeschlossen wurden, sollte ein eigener Arbeitskreis der Betroffenen gebildet werden. Wir haben den Arbeitskreis "Exstirpation der Dysphorie" angemeldet, durch den insbesondere das Unbehagen an dem sich abzeichnendem Expertendiskurs thematisiert werden sollte. Die Argumentationslinie wurde im Oktober im Kreis der Selbsthilfegruppen und der Beratungsstelle "Mikes Transfer" skizzert.

In Salzburg selbst gab es zunächst eine Reihe von themenspezifischen Fachvorträgen. In diesem Rahmen konnte Eva Fels auch die Positionen von TransX darstellen. Die Stimmung nach diesem Statement war gut und schien offen für die wichtigsten Anliegen der Betroffenen.

"Eine bessere Behandlung"
Vortrag von Eva Fels zur Behandlung von Transsexualität in Österreich.

Danach wurden die sechs Arbeitskreise der Fachdisziplinen Psychotherapie, Psychologie, Psychiatrie, Endokrinologie, Chirurgie und Selbsthilfegruppen gebildet. Zusätzlich gab es noch einen Arbeitskreis zum Thema "Recht", an dem neben der Gerichtsmedizin auch eine Vertreterin des Bundesministeriums für Justiz teilnahm. Dieser war als einziger "Experten"-Arbeitskreis auch offen für Betroffene.

Als Abschluss der Veranstaltung wurden schliesslich in kurzen Referaten die Ergebnisse der Arbeitskreise präsentiert.

Die Ergebnisse aller Arbeitskreise sollen innerhalb der Arbeitsgruppen noch weiter diskutiert und ausformuliert werden. Eine Veröffentlichung in einem gemeinsamen Abschlussbericht war geplant.


 

 

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